Karl Waldbrunner

österr. Politiker; SPÖ; Bundesminister für Verkehr und verstaatl. Betriebe unter Figl und später Raab; 1962-1970 Vizepräs. und 1970-1971 Präsident des Nationalrats; stellv. Vors. der SPÖ 1965-1974

* 25. November 1906 Wien

† 5. Juni 1980 Wien

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 29/1980

vom 7. Juli 1980

Wirken

Karl Waldbrunner wurde als Sohn eines Metallgießers in Wien geboren. Er besuchte die Realschule und studierte Elektroniktechnik an der Technischen Hochschule in Wien. Als junger Diplomingenieur beschäftigte er sich ab 1930 mit der Planung und dem Bau von Kraftwerken und wurde im Jahre 1932 als Fachmann für die Errichtung der Energiestationen großer Fabriken und Gießereien in die Sowjetunion berufen, wo er bis 1937 in leitender Stellung vorwiegend im Ural tätig war. 1937 wurde er Chefingenieur der österreichischen Stahlfirma Schoeller-Bleckmann in Ternitz.

Politisch gehörte W. seit seiner Studentenzeit der sozialdemokratischen Partei an, für die er - sowie für die Gewerkschaften - nach den Februarereignissen des Jahres 1934 und während des Anschlusses Österreichs an Deutschland illegal tätig war. Vor allem hat er sich um das Erziehungswesen innerhalb der SPÖ bemüht.

Bei Kriegsende gelang es W. mit Hilfe der Arbeiterschaft die Schoeller-Bleckmann-Werke unbeschadet durch die Wirren des Zusammenbruchs zu steuern. Er wurde dann noch im gleichen Jahr 1945 ...